Die Ortschaft Hagen mit den Dörfern Borstel, Dudensen, Hagen und Nöpke, wurde im Jahr 1974 im Rahmen der niedersächsischen Gebiets- und Verwaltungsreform gebildet. Sie ist eine von 13 Ortschaften der Stadt Neustadt am Rübenberge.

In den vergangenen Jahren entwickelte sich die nachbarschaftliche Beziehung der vier Dörfer immer besser, so dass heute ein starkes „Wir-Gefühl“ entstanden ist. Der eigene Wohnort profitiert von den Vorzügen der anderen Dörfer.

Gemeinsam besuchen die ABC-Schützen mit ihren Schulkameraden aus Bevensen und Laderholz die Grundschule Hagen. Auch in den weiterführenden Schulen in der Kernstadt bleiben zumindest Teile der ehemaligen Klassenverbände bestehen, so dass gute Grundlagen für dauerhafte Freundschaften gelegt werden. Kirchliche Bande bestehen seit Jahrhunderten zwischen Borstel, Hagen und Nöpke durch die evangelische Kirchengemeinde. Die Jakobus-Kirche, ein Pfarrhaus und ein Gemeindehaus gehören zu dieser Gemeinde. Dudensen ist eine eigenständige Gemeinde, wird aber durch dieselbe Pfarrstelle betreut. Die St.-Ursula Kirche in Dudensen wurde in den Jahren 2007/2008 zur multifunktionalen Nutzung umgestaltet. Christliche Begegnungsstätte für die Angehörigen der katholischen Glaubensgemeinschaft ist die Herz-Jesu Kirche in Hagen. Darüber hinaus werden viele andere private und öffentliche Einrichtungen, z.B. S-Bahnhof, Ärzte, Autohäuser und Banken in Hagen von allen Einwohnern der Dörfer gleichermaßen genutzt. Die Kunden dieser Institutionen aus Borstel, Dudensen und Nöpke hegen schon längst keinen Gram mehr, dass sich viele dieser Dienstleistungsbetriebe auf Hagen konzentrieren.

Sie wissen: Die privaten Betriebe und öffentlichen Einrichtungen werden nur dann eine Zukunft haben, wenn sie den Zuspruch der ortsansässigen Einwohnerschaft erhalten.

Daher gilt: Jede Bewohnerin und jeder Bewohner des schönen Mühlenfelder Landes trägt durch sein eigenes Verhalten dazu bei, ob unsere herrliche Heimat auch künftig lebens- und liebenswert sein wird.

Borstel als „Tor zum Grinder Wald“ wird gern als Ausgangspunkt für Wanderungen durch den wunderschönen großen Wald genommen. Er diente bereits dem Welfenkönig Ernst August als Jagdrevier. Die liebevoll restaurierte Bockwindmühle in Dudensen ist an den Mühlentagen und zu Pfingsmontag Ziel vieler hunderter Menschen. Im Jahr 2005 wurde hier ein Denkmal errichtet, dass an die Preisträger des mittlerweile alle 2 Jahre verliehenen Ortsratspreises für verdienstvolle Vereine und Einzelpersonen erinnert. Nöpke schließlich ist an heißen Sommertagen ein Muss. Dann wird das herrlich gelegene, solarbeheizte Freibad gern von Kindern und Freunden des Schwimmsports besucht. Voller Stolz sprechen Alt- aber auch Neubürger von unserem „schönen Mühlenfelder Land„. Das Mühlenfeld ist ein großes Flurstück zwischen den Dörfern der Ortschaft. Es war Namensgeber des Turn- und Sportvereins Mühlenfeld, der 1978 aus einer Fusion der Sportvereine Borstel und Hagen hervorging. Dieser gelungene Zusammenschluss war Vorbild für andere: Die Arbeiterwohlfahrt, der Sozialverband, der Tennisverein Neustadt-Nord, die Landfrauen sowie die CDU und die SPD bildeten ebenfalls ortsübergreifende Vereinigungen. Mühlenfeld oder Mühlenfelder-Land soll nach den Ideen des Arbeitskreises Dorferneuerung auch für weitere ortsübergreifende Institutionen zum Namensgeber werden, um somit eine noch stärkere Identität unseres Dorfverbundes zu bekommen. Das in jedem Dorf vorhandene Vereinsangebot wird des Weiteren gern von den Menschen aus den anderen Teilen der Ortschaft genutzt. Unter den Vereinen und Organisationen, z.B. den Freiwilligen Feuerwehren und den Schützenvereinen, bestehen gute Kontakte, die nicht zuletzt durch die jährlich stattfindende Terminabsprache gepflegt werden.

In der Ortschaft leben gegenwärtig rund 3.600 Menschen. Davon wohnen 918 in Borstel, 595 in Dudensen, 1452 in Hagen und 675 in Nöpke (Stand: Dezember 2005).

Die gleichwohl vorhandene und bewahrenswerte Unterschiedlichkeit unserer vier Dörfer wird im Folgenden zum Ausdruck gebracht. 

 

Borstel: Der Name leitet sich vom althochdeutschen Wort „Buristalda“ ab, das „Wohnplatz“ bedeutet. Im Jahr 1033 wird der Ort in einem kaiserlichen Edikt als „Erbinkeborstolt“ erwähnt. Der verkürzte Name „Borstel“ wurde vermutlich ab dem Jahr 1440 verwandt. 1769 dreht sich die erste Bockwindmühle im Ort. 1852 wird eine Schule in der Dorfmitte errichtet. Etwa zur gleichen Zeit entstehen im Zusammenhang mit dem Bau der Eisenbahnlinie Hannover – Bremen viele Wohnhäuser von Menschen, die ihren Lohn und ihr Brot von der Bahn erhalten. 1985 wird Borstel zum „Schönsten Dorf“ im Neustädter Land gekürt. Heute sprechen viele beschauliche Plätze, Ruhebänke, liebevoll gestaltete Grünflächen und gepflegte alte Häuser, zum Teil sind sie reetgedeckt, den Besucher an. Die Pflege des Ortsbildes obliegt sechs Pflegegruppen. Das ist in dieser Form einzigartig im Neustädter Land. Diese gemeinsame Verantwortung stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl; Neubürger werden dadurch schnell integriert. Fast alle Borsteler mischen in einem der Vereine mit. Borstel gilt als eines der musikalischten Dörfer weit und breit. Besonders stolz sind die Borsteler auf ihre zwei gut restaurierten Windmühlen.

Dudensen: Dudo hieß der Ritter, dem Dudensen seinen Namen verdankt; die Silbe – sen – steht dabei für Haus. Im Jahr 1180 – der ersten urkundlichen Erwähnung – verfügt das Stift Herford in Dudensen über Landbesitz. 1584 taucht erstmals eine Wassermühle in Urkunden auf. 1845 legt August Becker eine Schnapsbrennerei in Dudensen an und begründet somit eine Tradition mit zwischenzeitlich drei Gasthäusern im Ort. Im Jaht 1889 erfolgt der Neubau eines Schulhauses. Ab dem Jahr 1986 restauriert der Mühlenverein die im Osten des Dorfes gelegene Bockwindmühle. 1991 nimmt die erste Windkraftanlage mit der Produktion von sauberer Energie ihren Betrieb in Dudensen auf. Dudensen ist „ein Stück Natur„, verkünden stolz hölzerne Tafeln an den Eingangsbereichen des Dorfes. Viel Grün, das Flüsschen Alpe, Waldflächen und renaturierte Moorbereiche belegen diese Aussage. Vergleichsweise viele landwirtschaftliche Betriebe bieten auf Grund der Probleme in der Agrarwirtschaft eine nicht immer leicht zu sichernde Existenzgrundlage. Eigenleistung wird auch in Dudensen groß geschrieben: Die Friedhofskapelle, das Backhaus und das Grillhäuschen sind nur einige Beispiele dieses Elans der Einheimischen.

Hagen: 1231 wird Hagen erstmalig urkundlich erwähnt. Im Jahr 1540 tritt ein Holzgericht am Ort zusammen. Durch Brandschatzung werden im Jahr 1625 insgesamt 20 Anwesen zerstört. Aus dem Jahr 1723 datiert der Bau der evangelischen Jakobus-Kirche. 1847 wird der Bahnhof, an der Gemarkungsgrenze zu Borstel, liegend eröffnet. 1965 erhalten die katholischen Gläubigen aus Hagen und den umliegenden Dörfern die Herz-Jesu-Kirche. Von der 1981 bis 1986 stattfindenden Dorferneuerung profitiert der Ort so sehr, dass er in den Folgejahren wiederholt gute Platzierungen bei dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ erreicht. Mit einer ausgezeichneten Infrastruktur, einer gelungenen Trennung von Mischbebauung mit zukunftsträchtigen landwirtschaftlichen Betrieben, einer großzügigen Fläche für Wohnbauzwecke und einem Gewerbegebiet, ist das Dorf mit Sicherheit fit für die Zukunft. Eigenleistungen sorgten wesentlich zur Verbesserung des Wohnwertes: Die zwei Kindertagesstätten, die Begegnungsstätte „Schafstall„, zwei Buswartehäuschen und in jüngster Zeit das Vereinshaus des TSV Mühlenfeld, wurden unter tatkräftiger Hilfe vieler Einwohner verwirklicht. Zahlreiche Photovoltaikanlagen tragen zu einer umweltfreundlichen Sicherung des Energiebedarfs bei.

Nöpke:Niubike“ und „Nobeke“ sind Frühformen des heutigen Dorfnamens. Diese Namen deuten darauf hin, dass sich früher zahlreiche Haselnussbüsche im Ort befanden, die die vielen kleineren Bachufer des Ortes säumten. Im Jahr 1165 notiert erstmals ein Schreiber anlässlich einer Schenkung an den Mindener Dom den Namen Nöpke. Der Ort war seinerzeit Gerichtsort der Wölper Grafen. In einer traurigen Zwischenbilanz vom Dreißigjährigen Krieg, aus dem Jahr 1628, sind von 32 Feuerstellen zwölf wüst und drei abgebrannt. Im Jahr 1840 wird festgestellt, dass 79 Hügelgräber von der prähistorischen Geschichte des Ortes künden. Leider wurden die meisten von ihnen in den Folgejahren eingeebnet. Das Dorf im Nordwesten der Stadt Neustadt und der Region Hannover hat sich gut mit seiner Grenzlage arrangiert. Die gute Dorfgemeinschaft vereint bei den zahlreichen Dorffesten Jung und Alt. Stolz sind die Nöpker auf ihre Feuerwehr. Sie ist Seriengewinnerin bei Wettbewerben weit über das Neustädter Land hinaus. 1962 baut die Dorfgemeinschaft mit Hilfe der Bundeswehr ihr Freibad. Als ein Beispiel für eine aktive Gemeinschaft ist der Freibadverein zu nennen. Ohne sein Engagement, dass von Mitgliedern aus der gesamten Ortschaft getragen wird, wäre diese sinnvolle Freizeiteinrichtung wahrscheinlich heute nicht mehr vorhanden.